10 Gründe, warum du doch in Barranquilla vorbeischauen solltest
Barranquilla hat unter Travellern nicht den besten Ruf. Im Lonely Planet wird es als hektische und laute Stadt beschrieben, in der es Nichts zu sehen gibt und auch unter Kolumbianern ist die Industriestadt nicht wirklich beliebt. Hier ein paar Gründe, warum es sich trotzdem lohnt, die Hauptstadt der Karibik zu besuchen.
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Museo del Caribe
Das Museo del Caribe in Barranquilla ist einzigartig. In dem Museum dreht sich tatsächlich alles um die Karibik. Die Ausstellung startet mit einer interessanten multimedialen Präsentation zu Marquez. Anschließend taucht man in die verschiedenen geographischen Zonen der Karibik ein und lernt viel über Flora und Fauna in diesem unglaublichen Teil der Erde. Am interessantesten sind allerdings die kurzen Videos, die über die verschiedenen indigenen Stämme in der Gegend zu sehen sind. Bevor man schließlich eine Kostprobe davon bekommt, was es heißt in der Karibik zu musizieren und zu tanzen, kommen schlicht ein paar Einheimische auf großen Leinwänden zu Wort. Kurzum: Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
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Einen Arroyo sehen
Sie sind extrem gefährlich und kosten immer wieder Bewohner ihr Hab und Gut oder gar das Leben. Trotzdem haben Arroyos etwas Besonderes. Es ist beeindruckend, wenn sich Straßen in Flüsse verwandeln und Taxis oder Busse sich durch einen halben Meter Wasser schieben. Leider bleibt es oft nicht bei einem halben Meter. Wer auf YouTube nach „Arroyos Barranquilla“ sucht, stößt auf Videos in denen die Wassermassen Taxis mit sich reißen und vollbesetzte Busse mitten im Strom ausharren müssen. Das Ganze ist mit Sicherheit kein Spaß, deshalb hat sich die Verwaltung der Stadt auch dazu entschlossen, etwas zu unternehmen. Die Straßen, auf denen bisher die stärksten Ströme entstanden sind, werden zum großen Teil untertunnelt, damit das Wasser in den Rio Magdalena ablaufen kann, ohne eine Gefahr darzustellen.
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Ein Jazz Konzert in La Cueva besuchen
La Cueva ist wohl der kulturträchtigste Ort in Barranquilla. Das Restaurant, in dem sich Gabriel Garcia Marquez mit Schriftstellerkollegen und anderen Kulturschaffenden ausgetauscht hat, sticht in Barranquilla noch immer heraus. Fast jeden Mittwoch kann man sich hier tolle Jazzkonzerte anhören und die „Fundación La Cueva“ veranstaltet regelmäßig Buchvorstellungen, Lesungen und andere Events. Ein toller Ort, an dem man also nicht nur gut essen kann.
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In ein Programmkino gehen
Auch wenn man in Barranquilla nach kultureller Aktivität oft aktiv suchen muss, gibt es sie doch. Zum zweiten Mal fand März das „FICBAQ“ statt. Von der Fundación Cámara Oscura ins Leben gerufen, soll das internationale Filmfestival den Baranquilleros Filme aus aller Welt näher bringen, die es ins Programm der großen kolumbianischen Kinos nicht schaffen. Im März wurden eine Woche lang Produktionen aus Südamerika und der ganzen Welt gezeigt. Zusätzlich gab es Veranstaltungen in denen sich Schüler und Studenten selbst als Regisseure und Filmemacher versuchen durften.
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Ins Theater gehen
Shakespeare meets Karibik. Barranquilla hat nicht nur ein jährliches Filmfestival, sondern auch Theater wird hier einige Wochen im Jahr groß geschrieben. Die Spielhäuser sind voll und Parks oder Straßenzüge verwandeln sich in Bühnen. Auch im April dieses Jahres trafen sich Gruppen aus ganz Südamerika in der Hauptstadt der Karibik. Darunter zum Beispiel die Gruppe „Auch!“ aus Chile, die unter freiem Himmel mit ihrer Rhythmus – Percussion – Show beeindruckte. Der Höhepunkt des Festivals war aber sicherlich die Performance von „Ricardo III.“ Modern, unterhaltsam und trotzdem nicht zu weit vom Shakespeares Original spielte die Gruppe „El Paso“ aus Pereira im Teatro José Consuegra Higgins.
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Salsa tanzen in „La Troja“
„La Troja“ ist die kultigste Bar Barranquillas. Jedes Wochenede und auch an Wochentagen versammeln sich hier Salsa Fans aus der ganzen Stadt. Hier trifft jung auf alt und arm auf reich, doch es ist egal. Bei einem Aguila und tanzend zur schnellen Salsa Musik sind alle gleich. Meistens reicht der Platz in der Bar nicht aus, und die Meute tanzt auf dem Fußweg oder sogar auf der Straße davor. „La Troja“ ist sowieso mehr Open Air, als geschlossener Raum.
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Shoppen
Wie in den meisten größeren Städte Kolumbiens hat auch Barranquilla einige Shopping Malls im amerikanischen Stil zu bieten. Hier kauft der besser gestellte Costeño alles was er zum Leben braucht, trifft sich mit seinen Freunden auf einen Kaffee bei Juan Valdez, geht ins Kino oder zum Friseur. Leider bekommt man schnell das Gefühl, dass die klimatisierten Malls die in Deutschland so beliebten Fußgängerzonen ersetzen. Davon hat Barranquilla nämlich nur eine im Zentrum, das erst seit Kurzem und sie ist auch wirklich kurz gehalten.
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Ein Bummel durch das historische Zentrum
Wer Barranquilla besucht, sollte sich das historische Zentrum nicht entgehen lassen. Wer hier jetzt aber koloniale Häuser und enge Gassen erwartet, wird enttäuscht. Hier gibt es Straßen voller Händler und kleinen Ständen. Wer hier auch nur ein bisschen weißer aussieht, als der Rest, wir gerne mal mit „Gringo“ – Rufen gelockt und mit Sicherheit mindestens einmal angebettelt oder bedroht. Trotzdem lohnt sich der Ausflug, denn nirgendwo ist Barranquilla so authentisch wie hier. Allerdings sollten Besucher sich angeblich nur bei Tageslicht in diesen Bereich der Stadt vorwagen.
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Bocas de Ceniza
Wer Barranquilla besucht sollte auch unbedingt nach Bocas de Ceniza fahren. Die meisten Taxifahrer kennen die Stelle im Viertel Las Flores, an der die kleine Bahn auf den angeblich 12km langen Finger hinausfährt. Hier trennen einige Meter Felsen, Müll und Sand den Rio Magdalena und das karibische Meer. Außerdem lebt hier auf 8 Metern Festland eine kleine Gemeinde aus 105 Menschen. Lest hierzu auch meinen eigenen Blog, den Friendly Giant.
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Carnaval
Sogar der Lonely Planet gibt zu, dass Barranquilla während des Carnavales auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Der Karneval in der Hauptstadt der Karibik ist der zweitgrößte der Welt, nach dem in Rio de Janeiro und hat wirklich einiges zu bieten. Schon zwei Wochen vor den Umzügen wacht die Stadt aus ihrer Alltags – Lethargie auf und fängt an zu feiern. Es wird auf der Straße getanzt, immer wieder gibt es sogar offizielle Open Air Veranstaltungen und jeder ist willkommen. Wer Braranquilla von seiner Schokoladenseite erleben will, sollte nächstes Jahr in jedem Fall dabei sein, die bunten Umzüge bewundern und viel Agua Ardiente (Frei: Feuerwasser) trinken.
Eine persönliche Notiz
Barranquilla ist mit Sicherheit nicht perfekt und sogar die Bewohner selbst haben sich damit abgefunden, dass es in ihrer Stadt für Touristen nicht viel zu sehen gibt. Backpacker und Traveller machen nichts falsch, wenn sie von Cartagena einen direkten Bus nach Santa Marta nehmen und so Barranquilla buchstäblich links liegen lassen. Wer sich jedoch dafür entscheidet, mehr Zeit in Kolumbien zu verbringen, vielleicht zu studieren oder zu arbeiten, ist hier trotzdem gut aufgehoben. Viele Universitäten und internationale Firmen haben sich in der Metropole niedergelassen. Wer hier lebt, wird es mit Sicherheit genießen und das aus einem einfachen Grund: Die Menschen. Die Costeños haben ihre Eigenheiten, sind aber trotzdem sehr offen und wer sich nur einmal alleine in eine Bar oder auf eine Veranstaltung traut, wird nicht ohne mindestens zwei neue Freunde wieder nach Hause gehen. Wer in Kolumbien Fuß fassen möchte oder einfach nur Einheimische kennenlernen will, ist hier also auf jeden Fall richtig.
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