Jericó in Antioquia ist eine kleine, ruhige, wenig bereiste Stadt, welche nur 113 km südwestlich von Medellin liegt. Vielleicht wäre es gar nicht verkehrt dieses kleine Schmuckstück schon bald zu besuchen, bevor die Massen hinter das Geheimnis dieses verzauberten kleinen Städtchens kommen! In Kolumbien als Athen des Südwestens bekannt, ist das koloniale Erbe in Form der typischen Architektur lebendig. Bunte Fassaden säumen die Straßen auf Schritt und Tritt, egal ob Geschäft oder Privathaus.
Es gibt zwar gerade im Gastgewerbe einige Leute, die mit Vorliebe ihre Englischkenntnisse mitteilen und gerne auf der von uns als Europäern häufig genutzten Zweitsprache ihre Hilfe anbieten, aber dennoch ist eine gute Idee, sich ein paar spanische Grundkenntnisse anzueignen oder diese aufzufrischen. Der Stolz auf sich selbst und das überraschte Lächeln der Einwohner ist mit Sicherheit Grund genug, doch abgesehen davon, macht es auch viele Dinge leichter.
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Was kann man in Jericó sehen und machen?
Naturliebhaber haben im charmanten Jericó und in der zauberhaften Umgebung sicherlich genug zu entdecken. Auf 1950 Metern über dem Meeresspiegel liegt die Stadt in den Ausläufern der westlichen Bergketten und überblickt die Schlucht des Rio Cauca. Die unglaublichen Aussichtspunkte eignen sich hervorragend, um abzuschalten und die umliegenden Pfade laden zum Wandern ein. Wem es zu gemütlich wird und ein Adrenalinkick benötigt wird, der kann sich auf eine Dosis Paragleiten einlassen. Manche Leute behaupten Jericó sei eines der 7 schönsten Dörfer/Städte Antioquias (wo fängt die Stadt an und hört das Dorf auf?). Einer von diesen Menschen, bin ich.
Wanderung zum Wolkenhügel (Cerro Las Nubes) sind sehr zu empfehlen und zwar warum? Natürlich zum Wolkentiere gucken! Wobei auch die Aussicht auf die Stadt und die Berge nicht zu verachten ist, vor allem wenn es nicht bewölkt ist. Bei dem Aufstieg handelt es sich um eine mittelschwere Wanderung durch den malerischen Nationalpark (Parque de las nubers) von etwa 5,5 km Länge. Es gibt einige Anstiege, es wäre also vielleicht keine schlechte Idee den Aguardiente und die Cervecitas auf nach die Wanderung zu verlegen. Ein wenig Fitness ist für den Anstieg zu diesem Umwelt-geschützter Standort sicherlich nicht verkehrt, wobei Biermaß stemmen nicht zu den Fitnessübungen zählen, die sich für diese Art von körperlicher Fitness qualifizieren. Und immer daran denken, bitte keinen Müll zu hinterlassen. Ohne Müll schaut die Natur doch einfach viel schöner aus, oder?
Sonnenuntergänge sind doch immer schön und so ist dies auch am Morro El Solador. Touristen und Einheimische strömen gleichermaßen zu dem dort befindlichen berühmtesten Monument, einer Statue des Cristo Redentor (Christus der Erlöser) welche sich mit offenen Armen, ähnlich wie die in Rio (nur ein wenig kleiner), über der Stadt erhebt. Bekäme die Aussicht auf die Stadt eine Schulnote, dann wäre dies wohl eine 1 mit einem zusätzlichen Smiley. Doch hier wird nicht nur mit offenem Mund auf Jesus Christus oder die Stadt geglotzt, sondern man trifft sich auch mit seinem Freunden auf ein kleines „Pläuschchen with a view“.
Jericó ist ein religiöses Pueblo und hat als solches natürlich nicht an Kirchen gespart. Insgesamt gibt es hier 19 Kirchen. Ziemlich viele für solch eine kleine Gemeinschaft von knapp über 12.000 Menschen, oder? Die Kathedrale Nuestra Señora de las Mercedes befindet sich auf dem Hauptplatz und ist im erlesenen modernen romanischen Stil erbaut. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch des Gotteshauses Santuario de Santa Laura, welche im gotischen Stil erbaut wurde.
Schaut euch die Straße der 100 Stufen an, die auch unter dem spanischen Namen Calle de las Cien Escalas bekannt ist, was soviel heißt wie Straße der 100 Stufen. Es ist eine der kultigsten Straßen in Jericó und definitiv etwas für alle die unter Influencer leiden, also Instagram-würdig. An den Wochenenden ist der Markt am Hauptplatz, dem Parque Principal de Jericó, das pulsierende Epizentrum der Stadt. Hier könnt ihr exotische, knallbunte einheimische Früchte probieren, oder euch mit den Einheimischen unterhalten, falls ihr wie oben empfohlen euer Spanisch aufgebessert habt und ach ja Dinge einkaufen wäre sogar, wie sollte es auch anders sein, auf dem Markt auch möglich.
Jericó liegt in der Kaffeeregion, dementsprechend gibt es hier auch einige Optionen zum Kaffetrinken. Das Café El Saturia ist wohl der beliebteste Kaffeespot der Stadt. Aber auch das Cafè Don Rafa, Jericafe, oder Quinke sind einen Besuch und Kaffee wert. Natürlich wird hier nicht nur Kaffee getrunken. Zunächst muss dieser ja erstmal angebaut und verarbeitet werden. Was uns zu den angebotenen Touren bringt.
Touren in Jericó, Kolumbien
Das Café El Saturia veranstaltet auch Kaffeetouren. Eine eineinhalbstündige Exkursion führt die Besucher durch eine Kaffeefarm und erläutert den gesamten Prozess der Herstellung der Kaffeebohnen von Anfang bis Ende. Dies ist nur ein Beispiel für eine Kaffeetour denn es werden natürlich auch noch andere Touren zu Kaffeefincas angeboten, wie zum Beispiel die La Nohelia Coffee Tour oder Las Cometas Arcoiris Tour
Da Paragliding hier ziemlich beliebt und begehrt ist, könnt ihr euch für nur ein paar Euro von einem Guide an eurem Hotel abholen und zum Paragliding bei der Agentur Paragliding-Adventures bringen lassen. Hier werdet ihr hoffentlich ein schönes und sicheres Paragliding-Erlebnis haben.
Unterkunftsempfehlungen
Wenn ihr so voll backpackermässig gerne in einem Hostel unterkommt, ist das Las Cometas Hostel eine saubere, komfortabel Option in der Nähe des Hauptplatzes. Die Mitarbeiter sind freundlich und empfehlen euch gerne Kaffee- und Paragliding-Touren. Die Unterkunft ist preisgünstig und bietet sowohl Schlafsäle wie private Zimmer.
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Das Hotel Porton Plaza befindet sich ebenfalls in der Nähe des Hauptplatzes. Die Zimmer verfügen über LCD-Fernseher und Internet und es gibt ein leckeres Frühstück serviert. Dazu kommt, dass die Unterkunft ab 30.000 COP pro Zimmer ziemlich günstig ist.
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Cabanas El Rincon Paisa bietet euch eine familiäre, gemütliche Atmosphäre. Es handelt sich hierbei um ein kleines Hotel mit nur 12 Cabanas. Dies ist der perfekte Ort, um am Ende eines langen Tages zu entspannen. Es gibt eine Gemeinschaftsküche im Freien, in der ihr Mahlzeiten zubereiten könnt, falls ihr genug von Empanadas und Bandeja de Paisa habt. Der Durchschnittspreis pro Nacht beträgt 80.000 COP.
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Wie kommt man nach Jericó
Von Medellin: Busse von Medellin nach Jericó fahren stündlich. Ein Ticket gibt es ab 25.000 COP oder etwa 8 USD. Derzeit ist das einzige Busunternehmen, das die Strecke fährt, Transportes Jericó. Pro-Tipp: Versucht einen Sitzplatz auf der linken Seite des Busses nach Jericó und auf der rechten Seite nach Medellin zu bekommen. Auf diese Weise könnt ihr einen Blick auf den Cerro Tusa, eine faszinierende Naturpyramide, erhaschen. Die Fahrt dauert ca. 2,5 bis 3 Stunden.
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Vielen Dank; der Bericht über Jericó macht Lust auf eine weitere Kolumbien-Reise 🙂