Den spektakulären Amazonas in Kolumbien erleben
Das gigantische Flusssystem Amazonas, bestehend aus dem Amazonasbecken mit Haupt- und Nebenflüssen sowie dem umgebenden tropischen Regenwald und Sumpfgebiet, liegt zu einem kleinen, aber beachtenswerten Teil in Kolumbien. Im Dreiländereck mit Peru und Brasilien liegt der eindrucksvolle Nationalpark Amacayacu, wo der Amazonas entlang der Grenze zwischen Kolumbien und Peru verläuft, um dann weiter nach Brasilien zu fließen. Bootsfahrten auf dem wasserreichsten Fluss der Erde sind ein unvergessliches Erlebnis.
Der über 6000 Kilometer lange Amazonas beherbergt zahlreiche Tierarten und an seinen Ufern befinden sich unterschiedliche Ökosysteme. Die hellbraun-lehmige Färbung entsteht durch mineralhaltige Sedimente, darunter auch wichtige Nährstoffe. Die üppige Vegetation ist unter anderem dem sehr feuchten Klima zu verdanken. Entsprechende Kleidung ist daher empfehlenswert. Die Amazonasregion in Kolumbien ist dünn besiedelt und – wie auch in weiten Teilen des gesamten Gebietes – Heimat indigener Völker.
Im Besucherzentrum des Nationalparks Amacayacu befinden sich einige Unterkünfte für Besucher. Erreichbar ist der Park per Boot von der Grenzstadt Leticia, wo sich ein Flughafen befindet.
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Leticia – ein Juwel am Rande des Amazonas
Die sensationelle Tier- und Pflanzenwelt von Amazonien
Der legendäre Amazonas und seine Umgebung glänzen mit biologischer Vielfalt. Einzigartig sind die Amazonasdelfine, die als Jungtiere grau und als ausgewachsene Exemplare rosa sind. Zudem haben die markanten Säugetiere eine lange Schnauze mit Borsten. Die Amazonas-Manatis sind etwas schlanker als andere Seekuharten und haben ebenfalls an der Bauchseite eine rosa Zeichnung.
Die sagenumwobenen Piranhas sind längst nicht so gefährlich wie oft behauptet oder in Filmen dargestellt wird. Es gibt kaum dokumentierte Zwischenfälle. Die silber glitzernden Raubfische greifen hauptsächlich Fische und Krustentiere an und nur selten verletzte Wirbeltiere – und landen selbst regelmäßig am Teller der Menschen. Es wurde außerdem eine vegane, Algen fressende Art entdeckt.
Einer der vielen Vögel der Region ist die Blaustirnamazone – der klassische Papagei, der leider in Europa oft in Gefangenschaft gehalten wird.
Zu den Landsäugetieren gehören die entzückenden Faultiere, der pflanzenfressende Tapir und ein großes Nagetier namens Wasserschwein. Viele Affenarten leben im Raum Amazonas – darunter Brüllaffen, Totenkopfäffchen und der schnurrende Caqueta-Springaffe. Wunderschön und putzig zugleich sind die nachtaktiven Baumozelote oder Langschwanzkatzen. Der vom Aussterben bedrohte Riesenotter ist tagaktiv und jagt gemeinschaftlich nach Fischen.
Verschiedene Frösche, Schlangen, Flußschildkröten und Kaimane sind Vertreter der lokalen Amphibien. Generell sollten nie Tiere berührt oder in die Enge gedrängt werden. Besondere Vorsicht ist bei einigen giftigen Tieren geboten. Dazu zählen Frösche, Schlangen und Spinnen, die aber alle nicht die Nähe der Menschen suchen. Der prachtvolle Jaguar ist ein großes, aber scheues Raubtier. Gegen Insekten ist nicht zuletzt wegen Stechmücken ausreichender Schutz ratsam.
Die Pflanzen präsentieren sich im Amazonasgebiet nicht weniger herausragend. Das Bild um den Amazonas wird unter anderem von Mangroven, Lianenwäldern und Varzea-Überschwemmungsgebiete geprägt. Stark und schön sind die weit verbreiteten Wasserhyazinthen. Im Dschungel wachsen tropische Edelholzbäume, Orchideenarten und Bambus. Erwähnenswert sind auch der gelb blühende Parica-Baum und der wertvolle Paranuss-Baum.
Die Ureinwohner: Indigene Völker am kolumbianischen Amazonas
Das indigene Volk der Ticuna oder Magütes verfügt über einige Siedlungen im Amacayacu Nationalpark. Inmitten der faszinierenden Wildnis und dem dichten Urwald liegt Puerto Narino, eine freundliche Ticuna-Stadt mit idyllischem Dorfcharakter, die ungefähr eine Bootsstunde von dem Park entfernt ist und wo Fahrzeuge nicht erlaubt sind. Die Páez, die Guajiro, die Emberá und die Zenú sind weitere Ureinwohnern Kolumbiens. Indigene Volksgruppen haben in Kolumbien verfassungsrechtlich verankerte Rechte. Dennoch ist die Existenz vieler durch die fortschreitende Zerstörung des Regenwaldes bedroht. Bündnisse aller indigenen Völker Südamerikas treten für deren Rechte und damit auch für den tropischen Regenwald ein.
Wann ist die beste Reisezeit für den kolumbianischen Amazonas?
Im tropischen Amazonasgebiet wechseln sich Regen- und Trockenzeiten ab. Die Trockenzeit erstreckt sich von Juni bis August, und die feuchteste Zeit fällt in die Monate Januar bis April. Während die Temperaturen in der Trockenzeit etwas niedriger sind, bleibt es das ganze Jahr über ziemlich heiß. Je nachdem, wann du die Region besuchst, kannst du ganz unterschiedliche Erfahrungen machen, denn der Wasserstand spielt eine entscheidende Rolle für den Transport: Manche Orte, die du in der Trockenzeit zu Fuß erreichst, erfordern in der Regenzeit vielleicht ein Boot. Und in den Übergangszeiten zwischen Regen- und Trockenzeit? Da sind Gummistiefel definitiv eine gute Idee.
Was die Touristenströme betrifft, so solltest du lediglich darauf achten, dass du dich ausserhalb der kolumbianischen Ferienzeiten reist. Dann sind die Flüge und Unterkünfte günstiger und öfter verfügbar.
Entdecke die besten Amazonas-Touren in Leticia (über Nacht)
Hier sind einige der besten Dschungel-Tagestouren ab Leticia. Da es relativ wenige englischsprachige Touristen gibt, sind viele dieser Touren privat. Wenn du mit deiner Familie oder einer größeren Gruppe unterwegs bist, wird der Preis pro Person günstiger. Wenn du Spanisch sprichst, kannst du wahrscheinlich auch Geld sparen, indem du direkt bei einem kolumbianischen Reiseveranstalter buchst oder dich einer spanischsprachigen Tour anschließt.
4 Tage/3 Nächte Tour um Puerto Nariño: Verbringe zwei Nächte in Puerto Nariño und eine Nacht am Tarapoto-See. Du wirst in traditionellen Kanus paddeln, riesige Ceiba-Bäume sehen und bei einer Nachtwanderung nach nachtaktiven Tieren suchen.
3 Tage/4 Nächte Tour um Leticia und Puerto Nariño: Bei dieser Tour verbringst du die erste Nacht in der Umgebung von Leticia, fährst dann nach Puerto Nariño und verbringst eine Nacht am Tabatinga-See. Du besuchst die indigene Gemeinde von San Antonio auf der anderen Seite des Flusses in Peru.
2 Tage/1 Nacht Tour um Puerto Nariño: Wenn du wenig Zeit hast, ist diese Tour eine gute Option. Du fährst direkt durch Puerto Nariño und verbringst die Nacht abseits des Netzes am Tarapoto-See. Das bedeutet zwar viel Zeit auf Booten innerhalb von 36 Stunden, aber du bekommst ein intensives Erlebnis des Amazonas.
Ich habe festgestellt, dass die Touren über die spanische Buchungsplattform Civitatis nur halb so teuer waren wie die über englischsprachige Plattformen und mehr Optionen boten. Genau diese Tour habe ich gemacht, und ich hatte das Gefühl, dass wir in vier Tagen extrem viel gesehen haben!
Cover Foto via: boomsbeat.com
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Hallo Nicky,
danke für diesen interessanten Überblick. Ich kenne mich mit Regenwaldprogrammen in Ecuador und Peru ganz gut aus, das Amazonasgebiet in Kolumbien ist für mich Neuland. Kannst du Lodges oder Programme empfehlen?
Viele Grüße
Sonja
Hi Sonja,
eine Tour kann ich dir leider nicht empfehlen, aber schau dir doch diese Lodge mal an http://www.amazonheliconia.com/kurupira/. Dort werden jegliche Aktivitäten angeboten.
Grüße
Julian
Hi.
Spannender Artikel.
Ich habe mich bisher noch nicht mit einer solche Reise beschäftigt, bin jetzt aber wirklich neugierig geworden.
Vielleicht geht es bald in die Richtung.
Danke und Gruß
Patrick
Hi,
toller Artikel. Kannst du eine Empfehlung abgeben, wieviele Tage wir für eine Tour am Amazonas einplanen sollen?
Danke,
LG Raphaela